Fallstricke und Risiken bei der Weiterverarbeitung von 3D-Laserscans
In der Praxis hören wir regelmäßig Fragen wie: „Wir haben bereits eine Punktwolke – könnt ihr damit arbeiten?“
Unsere Antwort lautet meist: „Ja – aber nur, wenn wir sie zuerst überprüfen dürfen.“
Diese Rückfrage sorgt oft für Überraschung. Schliesslich wurde die Punktwolke doch als „sauber registriert“ geliefert. Warum also noch ein Test?
Die Antwort ist einfach – und für alle, die mit Gebäudeaufnahmen digital arbeiten, von grosser Bedeutung: Was auf den ersten Blick wie eine vollständige und korrekt zusammengesetzte Punktwolke aussieht, kann bei genauer Analyse erhebliche Schwächen aufweisen. Kleine Verschiebungen, oft nur im Bereich von wenigen Zentimetern, summieren sich im Modell und führen zu gravierenden Abweichungen vom tatsächlichen Bestand.
Kleine Fehler mit grossen Folgen. Beispielsweise ist ein Scan leicht um 3–4 cm verschoben – der nächste Scan baut darauf auf – und plötzlich ist ein gesamter Gebäudeflügel um 10 cm verzogen. Diese Art von Fehlern entstehen häufig bei der automatischen Registrierung von Laserscans, insbesondere wenn keine saubere Kontrolle oder manuelle Korrektur erfolgt ist.
Gerade bei komplexeren Gebäuden kann sich eine solche Kettenreaktion von Ungenauigkeiten durch das gesamte Modell ziehen. Die Folge ist ein 3D-Modell, das nicht mehr dem realen Zustand entspricht – und damit keine verlässliche Grundlage für die Planung bietet.
3D-Laserscanning braucht Kontrolle. 3D-Laserscanning ist ein extrem leistungsfähiges Werkzeug zur digitalen Erfassung von Gebäuden. Doch die Qualität der digitalen Bestandesaufnahme steht und fällt mit der Genauigkeit der Datenaufbereitung. Eine Punktwolke ist nur dann wertvoll, wenn sie auch geometrisch konsistent und fehlerfrei ist. Deshalb gehört eine sorgfältige Prüfung – und gegebenenfalls Nachbearbeitung – zum Standardprozess professioneller Anbieter.
Qualität vor Geschwindigkeit – auch bei den 3D Scan Kosten. Natürlich spielen auch die 3D Scan Kosten eine Rolle. Doch wer hier zu schnell auf die günstigste Lösung setzt, riskiert am Ende doppelte Arbeit und hohe Folgekosten im Planungsprozess. Eine zuverlässige digitale Bestandesaufnahme spart nicht nur Zeit, sondern verhindert vor allem Planungsfehler und kostspielige Korrekturen in späteren Projektphasen.
Fazit: Vertrauen ist gut – Prüfen ist Pflicht. Nicht jede Punktwolke ist automatisch verwendbar. Wer mit 3D-Laserscans plant, sollte auf höchste Datenqualität achten – und keine Kompromisse bei der Prüfung und Registrierung eingehen. Denn nur eine präzise Punktwolke ohne interne Verschiebungen bildet die Grundlage für eine wirtschaftliche und sichere Planung im Bestand.